Profiling serror: Gender, Strategic logic, and emotion in the study of suicide terrorism

Autor/innen

  • Laura Sjoberg
  • Caron E. Gentry

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.716.vol37iss2

Schlagwörter:

Gender, terrorism, rational actor, feminism

Abstract

Robert Papes viel diskutiertes Buch Dying to Win: The Strategic Logic of Suicide Terrorism (2005) zeigt deutlich die Selbstverständlichkeit eines vermeintlich geschlechtsneutralen Zugangs zur Analyse von männlichen und weiblichen SelbstmordterroristInnen. Papes Hauptargument ist, dass Selbstmordterrorismus eine durchaus rationale Strategie politischer AkteurInnen sei, der sich in Form von Kampagnen ausschließlich gegen Demokratien richte. Die Studie benennt zwar Männer wie Frauen als rationale politische Individuen bzw. AkteurInnen, betont zugleich aber bei Frauen stark den emotionalen Aspekt der Motivation. In diesem Artikel argumentieren wir, dass geschlechtsneutrale Studien wie die von Robert A. Pape nur vermeintlich geschlechtsneutral sind und gerade diese Annahme dazu führt, dass soziale und politische Dimensionen von Geschlechterordnungen ebenso wie die Vergeschlechtlichung des Sozialen und Politischen ausgeblendet werden. Darüber hinaus sagen wir, dass das Modell der Rational Choice Theorie, wie sie bei Pape eindrücklich angewendet wird, die Kluft zwischen den Geschlechtern noch vergrößert, indem „männlichen“ Werten der Vorzug gegenüber „weiblichen“ gegeben wird. Als Alternative schlagen wir eine dreifache Modifikation des Zugangs zu einer Beforschung von Selbstmordterrorismus vor, die sowohl politische als auch emotionale Motivationen inkludiert: Vergeschlechtlichte Repräsentationen von Selbstmordattentäterinnen verstärken Stereotype über Geschlecht sowie über Selbstmordterrorismus; das Ausblenden der Komplexität von Motivationen bringt die Vielfalt der Variablen, die in die Entscheidung der „MärtyrerInnen“ einfließen, nicht zum Verschwinden; und ein theoretischer Zugang, der das Emotionale in den Vordergrund stellt, könnte die Verengung des Rational Choice Ansatzes ausgleichen. Der Aufsatz schließt mit Belegen für unsere These am Beispiel der tschetschenischen „Schwarzen Witwen“, womit unsere Vorschläge als explanatorisch wertvoll diskutiert werden.

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