Das Coming Out der aktiven Arbeitsmarktpolitik in den Niederlanden. Stürzt sich das „Poldermodell” auf die Arbeitsmarktpolitik?

Authors

  • Christine Trampusch

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.751.vol29iss3

Abstract

In den 1990er Jahren hat sich die niederländische Arbeitsmarktpolitik auf der Ebene der policy wie der der polity dramatisch gewandelt. Die Grenze zur Beschäftigungspolitik wird unschärfer, weil beide Politikfelder in den Dienst der Erhöhung des effektiven Arbeitsangebots gestellt werden. Vor dem Hintergrund der hohen Anzahl von LeistungsempfängerInnen wird Arbeitsmarktpolitik zur Reintegrationspolitik. Die Kommunen erhalten sowohl im policy making als auch in der Implementation mehr Gewicht, während die Rolle der Gewerkschaften und Arbeitgeber beschnitten wird. Betrachtet man den Prozess in seiner Gesamtheit und im Kontext der Strukturreform der Arbeitnehmerversicherung, so lässt sich vermuten, dass der hier skizzierte institutionelle Wandel in der niederländischen Arbeitsmarktpolitik eher vom Zentralstaat gesteuert und auferlegt als im Konsens zwischen den Sozialpartnern und dem Staat vorangetrieben wurde. Das „Poldermodell” stürzt sich nicht auf die Arbeitsmarktpolitik.

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