Die katholische Kirche und Moralpolitik in Österreich: Reformdynamiken in der Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen und der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften

Autor/innen

  • Christoph Knill Universität Konstanz
  • Kerstin Nebel Universität Bern
  • Caroline Preidel Ludwig-Maximilians-Universität München

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.193.vol43iss3

Schlagwörter:

Moralpolitik, Reformgeschwindigkeit, katholische Kirche, gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Schwangerschaftsabbruch, Abtreibung, Österreich

Abstract

Eine vergleichende Analyse der Regulierung von Schwangerschaftsabbrüchen und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften in Westeuropa im Zeitraum von 1960 bis 2010 zeigt, dass katholisch geprägte Staaten diese Bereiche grundsätzlich nicht weniger stark liberalisiert haben als andere Länder. Allerdings drosselt der Katholizismus offensichtlich die Geschwindigkeit von Reformprozessen. Auf der Basis einer detaillierten, explorativen Analyse der Politikentwicklungen in Österreich, das sehr früh die Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch lockerte, jedoch bei der Einführung registrierter homosexueller Partnerschaften sehr lange zögerte, leiten wir induktiv theoretische Implikationen ab: Die katholische Kirche kann permissive Reformen solange verhindern, wie institutionelle und kulturelle Gelegenheitsstrukturen nicht der säkular-liberalen Opposition behilflich sind, erfolgreiches Agenda-Setting zu betreiben und Mehrheiten für einen Politikwechsel zu gewinnen.

Autor/innen-Biografie

  • Christoph Knill, Universität Konstanz

    Prof. Dr.

    Lehrstuhl für vergleichende Policy-Forschung und Verwaltungswissenschaft

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Veröffentlicht

2014-09-01

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