Schwerpunktsetzungen in der Forschungsund Technologiepolitik – eine Analyse der Paradigmenwechsel seit 1945

Autor/innen

  • Helmut Gassler
  • Wolfgang Polt
  • Christian Rammer

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.884.vol35iss1

Schlagwörter:

Forschungs- und Technologiepolitik, Schwerpunktsetzungen, Paradigmenwechsel, internationaler Vergleich, systemischer Ansatz

Abstract

Die Frage der richtigen Schwerpunkt- und Prioritätensetzung beschäftigt die Forschungs- und Technologiepolitik seit ihren Anfängen. Nach dem Zweiten Weltkrieg können mehrere Paradigmen in der Schwerpunktsetzung beobachtet werden: die klassische Missionsorientierung im Bereich der Atom-, Raumfahrtund Rüstungsforschung, die industriepolitisch motivierte Ausweitung auf eine große Zahl an „Schlüsseltechnologien“ mit breitem wirtschaftlichen Anwendungsspektrum, die Betonung von generischen Maßnahmen im Zusammenhang mit systemischen und Cluster-Ansätzen sowie die thematische Schwerpunktsetzung entlang von gesellschaftlichen Problemfeldern. In diesem Beitrag werden diese Paradigmen, ihre Charakteristika und die zu ihrer Legitimation herangezogenen Begründungszusammenhänge dargestellt. Dabei wird gezeigt, dass es zwar zu einer Weiterentwicklung der Ansätze kommt und sich historisch vorlaufende Ansätze als nicht hinreichend differenziert und den neuen Anforderungen des Innovationssystems gewachsen herausstellen, dass die Entstehung eines neuen Paradigmas das vorangegangene aber nicht vollständig ablöst. Vielmehr bauen die einzelnen Ansätze der Schwerpunktbildung aufeinander auf, sodass es zu einer sukzessiven Überlagerung und Koexistenz kommt – mit Konsequenzen für den (wachsenden) Komplexitätsgrad von Forschungs- und Technologiepolitik.

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