Demokratietheorieentwicklung im Kontext gesellschaftlicher Paradigmen

Autor/innen

  • Eva Kreisky
  • Marion Löffler

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.624.vol39iss1

Schlagwörter:

Demokratietheorien, Theoriebildung, Ideologiekritik, Entdemokratisierung

Abstract

Demokratietheorien haben sich bisher kaum Fragen der Demokratieentwicklung gewidmet, sondern verfuhren vorwiegend formalistisch. Erst in jüngeren Konzeptualisierungen wird gesellschaftlicher Rückbau demokratischer Errungenschaften thematisiert, wobei sich gerade professionelle Politikwissenschaft auffällig zurückhält. In diesem Beitrag werden verschiedene Versuche theoretischer Erfassung von Mechanismen und Effekten der Entleerung von Demokratie, dadurch ausgelöste ideenhistorische Suchbewegungen und konzeptuelle Innovationen, nachgezeichnet, um an ihren Beispielen Wege und Bedingungen rezenter Theorieentwicklung zu erfassen. Die Analyse erfolgt entlang einer rekonzipierten Ideologiekritik. Der ideologiekritische Anspruch an Demokratietheorie ist es, demokratische Weiterentwicklung zu fördern und in diesem Sinne praktisch-ideologisch zu wirken. Im Zentrum der Analyse stehen drei kritische Konzeptualisierungen: Postdemokratie (Rancière, Crouch), Counter-Democracy (Rosanvallon) und „entpolitisierte Entdemokratisierung“ (Mouffe). Trotz erheblicher Differenzen verbleiben jedoch auch diese Versuche innerhalb recht eng gezogener Pfade der Theorieentwicklung. Vor allem nationalstaatliche Verfasstheit und Zeitgebundenheit von Demokratietheorien bilden Barrieren für Theorieentwicklung.

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