Ideology and rationality: The Europeanisation of the Scottish National Party

Autor/innen

  • Paolo Dardanelli

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.836.vol32iss3

Abstract

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Europäisierung auf einen regionalen Akteur, namentlich die Schottische Nationalpartei (SNP). Der Autor analysiert die Reaktion der Partei auf den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Union und die Adaption ihrer Strategie zur Erlangung der schottischen Unabhängigkeit. Dazu werden zwei unterschiedliche Perioden nämlich 1974-1979 und 1988-1997 miteinander verglichen, in denen die Partei eine entscheidende Rolle in den Bestrebungen nach schottischer Unabhängigkeit spielte. Beide Perioden gipfelten in einem Referendum: Während die Einrichtung einer regionalen Volksvertretung 1979 abgelehnt wurde, wurde dieses Vorhaben 1997 unterstützt. In der Zeit zwischen den beiden Volksabstimmungen wandelte sich nicht nur die Haltung der SNP gegenüber der EU radikal, sondern die Partei änderte auch ihre Instrumentalisierung Europas im Kampf für die eigenen politischen Ziele. Während der ersten Periode nahm die SNP eine stark anti-europäische Haltung ein und stellte die Mitgliedschaft in der EU als ein zusätzliches Hindernis auf dem Weg zur schottischen Unabhängigkeit dar. Im Gegensatz dazu vertrat die SNP in der zweiten Periode eine pro-europäische Haltung und passte ihre Strategie an das nun modifizierte Ziel Unabhängigkeit in Europa an. Die Partei erfuhr im Zuge der Europäisierung einen Wandel von einer extrem europa-skeptischen zu einer Europa stark befürwortenden Partei. Der Beitrag setzte sich mit diesem Anpassungsprozess und seinen Konsequenzen für die schottische Unabhängigkeitspolitik auseinander. Der Autor argumentiert, dass die Reaktion der Partei auf die Europäisierung als komplexes Zusammenspiel zwischen ideologischer Überzeugung und strategischem Kalkül verstanden werden kann.