Von ‚Skeptikern‘ zu ,Musterschülern‘? Die Europäisierung der Sozialdemokratie

Autor/innen

  • Andreas Aust

DOI:

https://doi.org/10.15203/ozp.835.vol32iss3

Abstract

Der Beitrag untersucht die ,Zähmung der Widerspenstigen für die europäische Sozialdemokratie und konzentriert sich im ersten Teil auf die Analyse der europapolitischen Programmatik der sozialdemokratischen Parteien. Zunächst begründet der Autor die Ausgangshypothese, dass zwischen den traditionellen Politiken der Sozialdemokratie und der europäischen Marktintegration ein funktionales Spannungsverhältnis besteht, welches die Erwartung einer skeptischen Haltung gegenüber der europäischen Integration plausibel macht. In der empirischen Analyse werden dann die europaskeptischen Parteien der europäischen Sozialdemokratie identifiziert, deren programmatischer Wandel zu ,Musterschülern nachgezeichnet und als Lernprozess zu erklären versucht. Die Herausbildung einer europäischen Parteiebene (seit 1992: ,Sozialdemokratische Partei Europas) wird als die zentrale institutionelle Innovation im Prozess der ,Europäisierung der Sozialdemokratie im zweiten Teil untersucht. Obwohl keine autonom handlungsfähige Parteiebene, wirkt die Kooperation in diesem institutionellen Rahmen für die beteiligten nationalen AkteurInnen sozialisierend und kann daher als eigenständiger Mechanismus der ,Europäisierung sozialdemokratischer Parteien begriffen werden. Gleichzeitig offenbart die Analyse der SPE in den 1990er Jahren aber auch die strategischen Konflikte, die einer effektiveren Koordination entgegenstanden.

Autor/innen-Biografie

  • Andreas Aust

    ‚sf‘

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